Sonntag, 5. Dezember 2010

Truthahn und Weihnachtsmann

Ein frostiges "Hallo" aus dem Osten Amerikas!


In der Zwischenzeit ist wirklich viel passiert. Auf der einen Seite ist die Cross Country Saison mittlerweile zuende, worüber ich mich zuerst gefreut habe. Als ich dann mit Track, Leichtatlethik würde man in Deutschland sagen, konfrontiert wurde ist die Freude über mehr Zeit zwischen Schule und Bett dann schnell verflogen. Wir trainieren nämlich draußen, komme was wolle, und seit ein paar Wochen wird es von Tag zu Tag merklich kälter. 


So richtig konfrontiert wurde ich mit der kalten Jahreszeit allerdings erst nach einem ebenso stresslosen wie auch kalorienreichem Ereignis. Dem amerikanischen Thanksgiving. Fünf Tage schulfrei, nur um dafür zu sorgen, dass laut WHO Amerika auch weiterhin mit 66,7 Prozent an Übergewichtigen auf Platz drei bleibt. Nein, aber ohne Ironie, es war ein echt nettes Fest! Traditionell gab es Bohnen, Süßkartoffeln, Kartoffelpüree, Apfelmus und "Stuffing" sowie natürlich einen Truthahn mit Raspberry sauce.




Meine Gastfamilie ist übrigens nicht gewachsen, das junge Ehepaar zur Linken und die kleinen Kinder im Hintergrund sind Cousinen und Cousins. Der Truthahn wurde übrigens nicht frittiert, sondern landete für ein paar Stunden im Backofen um sicherzugehen, dass er auch bis zur letzten Zelle tot ist. 


Mit der Hygiene haben es übrigens einige Amerikaner; GermEx nennt sich die Substanz die in jedem Klassenraum, Restaurant oder Supermarkt zu finden ist und deren Name mich zuerst stutzig gemacht hat. Seltsam, dass das englische Wort für "Krankheitserreger" den gleichen Ursprung hat wie der Begriff für einen Deutschen. Hände waschen wird nach einem Duschgang in Desinfektionsmittel übrigens nichtmehr für nötig empfunden, ganz egal was da noch an den Fingern klebt. Lebendig ist es schließlich definitiv nicht mehr.


Und noch etwas hat das Bild von Lexington maßgeblich verändert - Weihnachten! Bunte Banner und Lichterketten in den Bäumen, zwei riesige Statuen im mit einhundert Quadratmetern ziemlich mageren Stadtpark, und Santa, wohin das Auge reicht. Ob klassisch in rot, in blau, oder ganz modern im Leopardenmuster Mantel, für jeden Geschmack ist was dabei. Von Nikolaus oder Sankt Martin hat man jedoch noch nie etwas gehört. Freitag gab es dann den ersten Schnee, und damit zeitlich passend einen Handyanruf vom "RCHS SnowAlert System". In Zukunft werde ich nun um 6 Uhr angerufen und bekomme mitgeteilt, dass ich weiterschlafen kann. Irgendwie paradox. Ich freue mich jedenfalls schon auf unser erstes Mal schulfrei, letztes Jahr gab es wohl über eine Woche schneefrei. 


Dieses Wochenende war dann auch mal wieder ein bisschen aktiver, die Anzahl der Abercrombie und Hollister Tüten im Schrank hat sich auf fünfzehn vermehrt, danach gab es Pizza und GTA auf der XBox - nur um mal wieder ein paar Vorurteile zu bestätigen.


Weihnachtliche Grüße, 
Max


P.S. Jetzt gibt es auch ein Flickr Fotoalbum, das zwar wenig Gesichter, dafür aber einige mehr oder weniger interessante Fotos aus der Region zeigt.

Samstag, 13. November 2010

A bucket with guts.

Hey.


Zuerst habe ich ihn skrupellos gekidnappt. Hilflos verschleppt landete er dann auf dem Obduktionstisch wo ich ihm bei lebendigem Leibe die Schädeldecke geöffnet habe - langsam und sorgfältig, mit einer kleinen Stichsäge - es bestand kein Grund zur Eile. Der Geruch von Tod und Verwesung breitete sich im Raum aus als ich mit beiden Händen in seinen skalpierten Körper hineinlangte um sein Innenleben zu entfernen.


Richtig, die Rede ist vom Kürbisschnitzen. Ausgesehen hat das Resultat übrigens so:





Aber auch Halloween ist nicht mehr besonders aktuell. Wer sich bei Facebook über meine seltsamen Verlinkungen gewundert hat sei aufgeklärt; als "Aladin" (selten authentisch) habe ich circa vier Stunden lang Süßes an kleine Kinder verteilt, welche, ebenfalls verkleidet, durch die Schule spazierten.


Wesentlich aktueller sind da doch  ein Paar andere Eindrücke; in Amerika fühlt man sich grundsätzlich  keimverseucht. Der Grund für dieses Gefühl ist Desinfektionsmittel welches sich in nahezu jeder öffentlichen Einrichtung findet. Handsantisizer in Klassenräumen, Restaurants, Banken, mit Aloe Vera, Geruch oder in knalligen Farben. Nur mit Geschmack habe ich ihn noch nicht entdeckt. 


Außerdem wird mir von Tag zu Tag klar, in was für einer ländlichen Gegend hier gelandet bin. Nicht selten trifft man Jugendliche, die stolz von ihren drei geschossenen Rehen letztes Wochenende reden und versuchen, damit anzugeben - Wow. Das beeindruckt mich ungefähr soviel, als wenn sie mir sagen würden, dass sie schonmal auf einem Schwein geritten sind oder eine Kuh gestreichelt haben. Wie lächerlich. Per Gesetz ist es in West Virginia
 übrigens erlaubt, Roadkill (überfahrene Tiere) als Abendessen mit nach Hause zu nehmen. Sollte man jenes allerdings zum Frühstück verspeisen, kann man mit gerichtlichen Kosequenzen rechnen.


Zusätzlich steht mindestens die Hälfte der Leute auf Country Musik und spielt Banjo. Auch wenn es einem zunächst sehr auf die Nerven geht, man gewöhnt sich daran, dass im Auto bevorzugt "Bluegrass" läuft. Glücklicherweise hält meine Hostfamily genausoviel von dieser Musikrichtung wie ich.


Durchaus lustig ist im Vergleich dann doch die Amerikanische Werbung. Hier gibt es kein Verbot, die Produkte anderer Hersteller direkt zu vergleichen. Sprich; es ist nichts umgewöhnliches wenn mit "dreimal so viel Fleisch wie bei Subway" oder "doppelt soviel Auswahl wie bei Burgerking" geworben wird. Ansonsten wird gerne auch mal hoffnungslos übertrieben:





Sehr fürsorglich ist übrigens die Warnung unten rechts. "Do not attempt". Nee, wirklich? Aber mit Hinweisen haben es die Amerikaner nun einmal. Da hier nur Leitungswasser mit Eis getrunken wird, ist Sprudelwasser (aka Club Soda) eine echte Rarität und trägt ebenfalls einen dicken Schriftzug "Caffeine Free" auf der Rückseite. 


So, das war es erstmal für heute. 


Herbstliche Grüße aus dem immernoch 18 Grad warmen Lexington.









Donnerstag, 28. Oktober 2010

"Hi, my name is Jack. Have you ever been recruited by Abercrombie?"

 New York, Teil Zwei:

Was haben ein Bauernmarkt und ein Apple Store gemeinsam? Beide bieten die Möglichkeit sich einen Macintosh zuzulegen. Diese und andere Eigenarten der Amerikaner beobachtete ich am nächsten Tag. Auf dem Weg zur Mall besuchten wir kurz meine "Gasttante", welche ihr Geld unter Anderem mit dem Bewirtschaften einer gigantischen Apfelplantage verdient. Dennoch hätte ich Steve Jobs für kreativer gehalten als dass er sich bezüglich seiner Namensgebung an Früchten orientiert. Mc Intosh nennt sich eine Apfelgattung welche zum Rohverzehr perfekt, zum Kochen und Backen jedoch nur bedingt geeignet ist.



Glücklicherweise sind nicht alle Amerikaner so unkreativ. Bezüglich einer Sache sind sie sogar unglaublich einfallsreich - dem so genannten "Fund Raising". Aus Ermangelung einer vernünftigen deutschen Übersetzung erkläre ich das Wort einmal aus dem Zusammenhang heraus. Fund Raising bezeichnet den Weg Geld zu sammeln um damit einen mehr oder weniger vernünftigen Verwendungszweck zu unterstützen. Eine der interessantesten Methoden wird dabei von der Amerikanischen Brustkrebs Vorsorge angewandt - und richtet sich weitestgehend an den männlichen Teil der Bevölkerung.

"I <3 Boobies" (Keep a breast) lautet der Spruch auf den kleinen Gummibändchen die in jedem gut sortierten Skater Laden zu finden sind. Als Mann sieht man sich da geradezu gezwungen zuzuschlagen. Die Kosten von 5 Dollar fließen dabei nahezu komplett in den Amerikanischen Brustkrebs Forschungsfond. Aus meiner Sicht eine sehr gute Idee die ich dann doch glatt unterstützen musste.

Ein weiterer interessanter Laden ist "Spencers". Dort wird all das verkauft, was im prüden Amerika eigentlich der Zensur unterliegen sollte. Hinter dem harmlosen Image eines Giftstores findet man dort Scherzartikel, Zubehör für diverse Praktiken und Kostüme, welche ausnahmslos aus erstaunlich wenig Stoff bestehen, tiefe Einblicke bieten und deren Verwendungszweck dem Kunden überlassen ist. Kurzum: Spencers bietet all das, was einen Teenager (mehr oder weniger) peinlich berührt zum Lachen bringt. Verkauft wurde all dies übrigens von einem Mann mittleren Alters, welcher wortkarg mit Tütü, Plüschteufelshörnern und Leggings hinter dem Tresen stand.

Der für mich aber lustigste Teil des Tages ereignete sich aber beim Betreten eines Abercrombie & Fitch Ladens. Zuerst war ich relativ verdutzt, als ich dort nach kurzer Zeit mit Handschlag von einem Verkäufer begrüßt, und gefragt wurde, ob ich schon einmal von Abercrombie "rekrutiert" worden bin. Als ich verneinte, tat er ganz verwundert und fuhr fort, ob ich nicht Interesse hätte bei ihnen anzufangen. Leider habe ich ihn dann aufklären müssen, dass ich nicht in New York wohne und nur für einen Austausch hier bin. Dennoch, ich sehe das ganze mal als Kompliment. Wer kann schon behaupten mal von Abercrombie angeworben worden zu sein.

Was ein Smore ist und warum New York eigentlich den Spitznamen "Big Pumpkin" tragen sollte erfahrt ihr dann im nächsten Post!


Dienstag, 26. Oktober 2010

Viele Äpfel in New York


Hallo zusammen.

Nachdem ich nun beinahe zweieinhalb Monate nicht mehr außerhalb von Virginia gewesen bin, wurde es mal wieder Zeit ein bisschen von der Welt zu sehen. 

Dieses Mal ging die Reise kreuz und quer durch New York State - vom eigentlichen Big Apple habe ich jedoch reichlich wenig mitbekommen. Glücklicherweise hatten wir Donnerstag und Freitag schulfrei, was wohl der amerikanische Weg ist, sich nach der dreitägigen Klausurphase an den Schülern zu revanchieren.

An unserem ersten Ziel wurden wir von einem älteren Ehepaar, einer Horde Holzgiraffen und einem Battalion Nussknacker begrüßt. Letztere variierten bezüglich ihrer Größe zwischen dreißig Zentimetern und überlebensgroßen 1,95. Erstaunlicherweise blieb ihre Anzahl mit geschätzten 40-50 Stück pro Stockwerk erstaunlich stabil.

Abendessen gab es beim neureichen Cousin meiner Gastmutter, dessen Hobby es wohl ist, Elektrogeräte der Marke Apple im hohen dreistelligen Bereich in der Küche zu horten. Alles in Allem war die Familienkonstellation reichlich verwirrend. So liefen im Haus neben fünf Erwachsenen auch noch unzählige Kinder herum, welche alle auf irgendeine Weise verwandt oder verschwägert waren und sich minütlich vermehrten, dezimierten oder gänzlich verschwanden.

Am nächsten Morgen hat es geschneit. Ehrlich gesagt fand ich das ziemlich seltsam, immerhin ist es erst Ende Oktober. Wir also wieder rein in unseren Audi Q6, Sitzheizung eingeschaltet und Laptop eingeschaltet. Autofahrten verfliegen wirklich schnell, wenn man die Zeit mit stupiden Strategie Spielen totschlagen kann. Habe ich schon erwähnt, dass man auf einem Grossteil der amerikanischen Highways kostenlose Wifi Netze findet?

Unsere zweite Nacht haben wir dann beim Haus eines weiteren Cousins, seinen Söhnen, seiner lautstarken Freu und ihrem noch lautstärkeren Papageien verbracht. Letzterer wurde mehrmals erfolgreich mit Pommes ruhig gestellt - bei seiner Besitzerin war der Versuch jedoch wesentlich weniger erfolgreich. Wenigstens die zwei Söhne hatten schon einmal etwas vom Begriff Zimmerlautstärke gehört. Obwohl einer von ihnen apathischer Call of Duty Patriot sowie Softair Veteran ist und der andere die vergangenen elf Jahre wohl mehr oder weniger schweigend verbracht hat, waren sie beide ganz nett. Einen von ihnen haben wir Samstagmorgen dann noch mit in die Mall genommen. 

Warum ich dort fünf Dollar für ein kleines Stück Gummi ausgegeben habe und weshalb ich eine Zukunft als Abercrombie Model abgelehnt habe erfahrt ihr dann morgen, in einem neuen Post.

Sonntag, 10. Oktober 2010

Schulstolz und Klassenkampf

Hey!


Diese Woche ist einfach soviel abstrakter Kram passiert, da wurde es einfach wieder Zeit für einen neuen Post!


Ich fange mal mit einem Statement an: Amerikaner mögen nichts. Garnichts. Sie LIEBEN einfach Alles. Es ist tatsächlich unglaublich, das Verb "to like" scheint gänzlich aus den Köpfen der Amerikanern gestrichen. Man liebt Eiskrem, seinen Sitznachbar, Bäume, Wasserflaschen oder eben .. seine Schule. 


Um Letzteres der Öffentlichkeit zu präsentieren gibt man dann "liebend" gerne 200 Dollar aus, um sich ein Stückchen zurecht gebogenes Metall zuzulegen. Nennen tut sich das Schmuckstück dann "Classring", betont das schulische Engagement , den Lieblingssport und unterstreicht die maskuline Seite eines jeden Schülers durch seinen übergroßen Glasstein und seine goldene Farbe umso mehr. Damit den zukünftigen Ringträgern genug Ehre zuteil wird, wird die gesamte Stufe in die Aula eingeladen und die Schüler nach vorne gerufen, wo ihnen ein unproportionaler Lehrkörper ganz romantisch den Ring über Finger streift.


Bewaffnet mit Druckbleistift und Spiralbinder traten die 200 Ringträger daraufhin den Weg durch die nächsten zwei Schuljahre an - wohl wissend, dass diese Reise ebenso gefährlich ist wie die Frodos, in J.R.R. Tolkiens Meisterwerk. Zwar dürfte die Chance, von einem wutentbrannten Uruk-Hai aus dem Hinterhalt, in Form eines Schul-Lockers, angegriffen zu werden eher gegen Null gehen und die Anzahl der Gefährten ist etwa dreihundertmal so hoch wie in der Romanvorlage. Dennoch, die Gefahr des Schulalltags ist nicht zu unterschätzen.


So haben sich in dieser Woche sage und schreibe vier epische Schlachten zugetragen. Die erste wurde mit einem dumpfen Geräusch, Marke "Essenstablett trifft mit voller Wucht auf Schädel und zerbricht dabei", eröffnet - eine Neuntklässlerin sah die Gelegenheit, ihre vierzehn Jährige Rivalin, welche sich in der Sicherheit des Mittagspause gewogen hatte, mit einer Beule und dem ein oder anderen blauen Auge zu bereichern. Es dauerte etwa anderthalb Sekunden bis der Kampf die Aufmerksamkeit der gesamten Schülerschaft auf sich gezogen hatte, welche die Beiden dann lautstark zum Gewaltexzess anfeuerte.


Am nächsten Tag nutzte eine weitere Schülerin die Gunst der Stunde um mit dem Kopf einer ahnungslosen Mitschülerin eine Glasvitrine in der Eingangshalle einzuschlagen. Inmitten der zersplitterten Überreste folgte daraufhin ein kurzer, intensiver Faustkampf - wie gesagt, zwischen zwei vierzehn oder fünfzehn jährigen femininen Homo sapiens sapiens, keinen verhaltensgestörten Barbaren.


Anscheinend klafft hier eine gewaltige Kluft zwischen Hass und Liebe. So werden die Schultoiletten neben dem Verwendungszweck als Marktplatz für diverse Güter (von denen zerbrochene Kampf-Souvenirs wie "Tablettartefakte" wohl noch die Harmlosesten darstellen) ebenfalls dazu benutzt, um sich mal zwischen Mathe und Chemie eine Runde "liebzuhaben".
Geschmäcker mögen bekanntlich variieren, aber ich kann dem Gedanken von "Kopulation" im Schulgebäude einfach nichts Romantisches abgewinnen. Der Lehrer, der den Ort des Geschehens dann fünf Minuten später betrat dachte wohl Ähnliches und  die zwei Liebenden sahen sich allzu bald mit dem Sprichwort "man sollte aufhören wenn es am Schönsten ist" konfrontiert.  


So, das reicht für heute. Schließlich brauche ich morgen meine ganze Aufmerksamkeit und vitale Körperkraft um mein Schuljahr an der vierzig schlechtesten Schule aus ganz Virginia (!!!) ohne Platzwunden, Ringkämpfe und peinliche Erfahrungen zu überstehen.


Der Max.



Sonntag, 3. Oktober 2010

Von "Homecoming" und anderem "Herumgegrinde"

Hey! 

Irgenwie ist Homecoming ulkig. Ja, das Wort passt. Ich denke man kann es wie folgt beschreiben: Zuerst wird sich ordentlich aufgedonnert, dann werden durchschnittlich 150 Fotos geschossen, von denen der Großteil später bei Facebook landet, danach fährt man zur Schule und lässt während der Party das frei, was sich an das Jahr über so an sexueller Energie aufgestaut hat. Ungelogen - was drei viertel der Schule auf der Tanzfläche praktizieren, erinnert eher an den Paarungsakt brünftiger Gorillas, als an aufgedrehtes Disco-Gehopse.

"Grinden" (bitte amerikanisch betonen) nennt sich diese Abart des bayrischen Befruchtungstanzes. Entstanden ist diese Form des Paartanzes wohl irgendwo zwischen Meso; und Paläozoikum. Ablaufen tut es ungefähr wie folgt:

Auf der Suche nach einem attraktiven Weibchen kämpft sich das Testosteronstrotzende Footballermännchen über die Tanzfläche, sorgsam bemüht die Konkurrenz im Auge zu behalten. Ist das Objekt der Begierde dann erspäht, beginnt das Andockmanöver. Erst versucht wird versucht durch zärtliches Annähern Interesse zu zeigen - besteht beim Weibchen ebenfalls der Drang zum Körperkontakt, so dreht es sich herum, leitet die Hände des mehr oder weniger aufgeregten Männchens um seine Hüfte, und beginnt sein eigenes Hinterteil möglichst nah am Schritt des Dreibeiners zu reiben. Befinden sich beide Tanzpartner dann in dieser Position, so schwingen sie ihre Hüften, rhytmisch zum Beat der Musik. Ein Bild für die Götter!

Irgendwie hat mich das Ganze als zivilisierter Mitteleuropäer gleichermaßen fasziniert wie auch abgeschreckt. Sorgsam habe ich mal folgendes recherchiert.


Gewundert hat es mich da nicht als nach etwa einer Stunde Jo, ein Junge aus meinem Französischkurs, relativ verwirrt vor mir auftauchte und (wortwörtlich) davon berichtete, im Hinteren Teil der Tanzfläche vergewaltigt worden zu sein -  er versuchte, sich seinen Weg durch ein Paar herumgrindende Pärchen zu bahnen. Wenigstens das Paartanzen (was hat das auf einer "Party" zu suchen) konnte ich als Deutscher da noch gut heißen! 


Andererseits kann ich die Amis ja auch verstehen. Hier ist die Anzahl an Partys schon durch Distanz, Ausgangssperre und "Drinking-Age" beschränkt und nackte Haut im Fernsehen wird ebenfalls als ein Vergehen an der Menschheit betrachtet. Dass sich da einiges an Energie aufstaut? Verständlich. Helfen tut da wohl nur Eines - Augen zu und durch. So schlecht sehen einige Amerikanerinnen nun auch wieder nicht aus ;)


Naja, die richtigen Partys steigen sowieso erst nachdem die Formalitäten des Schul-Homecomings geklärt sind. Wir also rein ins Auto, Ipod angeschlossen und den Bass soweit aufgedreht, dass die Frisur anfängt zu wackeln. Um aber mal mit ein paar Vorurteilen aufzuräumen - das, was sich am Rest des Abends ereignet hat, war weder ein Alkoholexzess, noch hat es damit geendet, dass einer von uns eine Nacht in der Polizeiwache verbringen musste. 


Vielmehr sah es so aus, dass wir um Mitternacht zum 24 Stunden Breakfast-Buffet im Nachbarort gefahren sind und dort den Abend gemütlich bei Milch und Pancakes ausklingen lassen haben. Wahnsinn. Europäischer Einfluss Mangelware. 


War aber trotzdem ganz lustig!




Genießt den Anblick, so seriös gibt es mich die nächsten Monate nicht mehr zu sehen! Schade, dass es meine feshen Lederschuhe nichtmehr auf's Bild geschafft haben.


Adios!



Samstag, 25. September 2010

Hausaffen und Kleiderwahn


Im Leben einer Amerikanischen Highschoolstudentinn dreht sich das Leben zwischen September und Oktober lediglich um zwei Themen: Der Suche nach einem Homecoming Kleid (meist in knalligen Farben, Satinstoffen  und dem Charme einer Lamettaperücke) und dem farblich dazu passenden Date. Um an letzteres zu kommen wird die Rollenverteilung gerne mal über Bord geworfen – normalerweise wird das Mädchen nämlich von einem Jungen (nicht umgekehrt) gefragt, welcher sich daraufhin Krawatten-Farben-Technisch am Kleid seiner Begleitung orientiert.

Wie dem auch sei, es wurde jetzt schon mehrmals der Wunsch geäußert mich als Begleitung dabei zu haben! Manche Mädchen verhalten sich dabei wesentlich penetranter als dänische Schmeißfliegen zur Paarungszeit (KJG Mitglieder wissen was gemeint ist).

So wurde ich zum Beispiel im Facebook-Chat, innerhalb von 20 Minuten, sage und schreibe 5 Mal auf Interesse an einem Date hingewiesen und selbst eiskalte Ignoranz meinerseits hat nicht geholfen. Um nicht zu unhöflich zu wirken wurde Frage jedoch jedes Mal meisterhaft unauffällig in eine Aussage umgewandelt (zum besseren Verständnis habe den Dialog mal übersetzt)

[…]

C***: Freuste dich eigentlich auf Homecoming? Hast du schon ein Date?
Max: Ja, ich glaube das wird ganz lustig! Nene, hab ich nicht.
C***: Das wird es sicher! Cool, ich hab auch noch keins – willst du denn eins?
Max: Wie ist Homecoming normalerweise so? Macht’s Spaß?
C***: Ja, es ist echt lustig, aber mit einem Date macht’s sicher doppelt soviel Spaß!
Max: Cool – wie oft bist du denn schon dagewesen?
C***: Die letzten Male immer, aber jedes Mal ohne Date – dabei würde ich sooo gerne ..
Max: Also 3 Mal? Wieviele Leute sind denn da?
C***: Im Normalfall 700 – aber davon haben knapp 600 ein Date, da fühle ich mich immer schlecht, weil ich nie eins habe :(

[…]

Etcetera Etcetera … Neben der mangelnden Fähigkeit Desinteresse zu erkennen, zeichnen sich manche (!! nicht alle!!) Amerikaner zusätzlich noch durch grenzenlose Naivität aus. So wurde ich bisher ganz ernst danach gefragt ob wir Deutsche tatsächlich kleine Kinder in den Geschirrspüler stecken wenn sie frech sind, und ob es tatsächlich ein Fakt ist, dass ich drei kleine Schimpansen zuhause habe, welche Hüte tragen, Bier trinken und momentan lernen Gitarre zu spielen. Wohnen tut das Trio in einem kleinen Baumhaus in meinem Garten und ernähren tun sich die Drei mithilfe einer selbstbewirtschafteten Bananenplantage.

Okay, die beiden Gerüchte hatte ich zuvor selber in die Welt gesetzt und damit das Image der dauer-biertrinkenden und auf der Autobahn herumrasenden deutschen Bevölkerung noch um zwei weitere Vorurteile bereichert.

Naive Menschen machen manchmal einfach Spaß!  


Doppelpost!

So, da melde ich mich mal wieder!

Was bisher geschah: Letzten Samstag habe ich mein erstes Cross Country Rennen mit einer famosen Zeit von 21:33 abgeschlossen und bin aus meiner Gruppe 23. von etwa 60 Teilnehmern geworden. Der Laufkurs mit einer Länge von 5 Kilometern war jedoch relativ interessant und bot vom Charme eines Konzentrationslagers bis hin zu einem ehemaligen, mit Maschinenteilen gesäumten Schrottplatz, diverse Szenarien. Jedoch sind einem Autowracks in diversen Verrottungsstadien nach viereinhalb Kilometern Laufweg und mit keuchender Konkurrenz im Nacken reichlich egal!


Aber egal, Nummer 396 hat das Rennen bestanden und keinen größeren Schaden davongetragen!



Am gleichen Abend ging es dann noch zu Cara, die eine Harry Potter geplant hatte. „Klasse!“ dachte ich mir und machte mich mit meinen drei gelesenen Büchern intus auf den Weg. Zwischendurch machten meine Gastmutter und Ich noch einen Stopp beim Pie Festival, welches auf dem Außengelände des „Bubble Pools“ stattfand. Die Architektur des einzigen überdachten Schwimmbades im Ort ähnelt tatsächlich einer blauen Blase und lässt sich am Besten als eine Mischung aus Hollywoods „Anti-Epidemie“ Zelten (so zu sehen in „E.T.“ und „Evolution“) und einem gigantischen Hüpfkissen beschrieben. Um dem Image der Amerikaner als Umweltverschmutzer und Ressourcenverschwender gerecht zu werden bestand eine Attraktion des Festivals aus einer Tortenschleuder, mit welcher die köstlichen Süßwaren etliche Meter in die Höhe katapultiert wurden und wenige Augenblicke später als Opfer der Erdanziehungskraft endeten.

Sonntag habe ich mich mit zwei weiteren deutschen Austauschschülern und den Deutschstudenten der W&L Universität zum „Kaffeeklatsch“ getroffen. Thema Nummer eins: Hopfenkaltschalen diverser Brauarten. Herrlich! Nur dass einer der deutsche T.A. (Teaching Assistents) überzeugter Kölsch Trinker ist werde ich ihm wohl nie verzeihen! Am Donnerstag sah ich einige der Studenten dann erneut, da der geschmacksverwirrte T.A. uns zu einem Deutschen Film einlud. Freitag war ich dann beim Footballspiel und bin danach noch unter den scheppernden Klängen eines Banjos (ein Hoch auf Country-Musik Sender im Autoradio) zu einem Kirchenfest gefahren. An sich ganz gut!

Momentan ist Samstag, allerdings wird der Eintrag vermutlich erst am Sonntag dem sechsundzwanzigsten September gepostet, da wir nach einem Gewitter seit 4 Tagen kein Internet haben.

Eigentlich wollte ich mich in diesem Post über den Homecoming Dance und die Leichtgläubigkeit der Amerikaner äußern. Um für ein wenig Ordnung zu sorgen packe ich das in einen neuen Post den ihr am oberen Seitenende des Blogs findet!



Donnerstag, 16. September 2010

Cross-Country Musik

So, an das tolle Wortspiel muss ich mal anschließen! Danke Onkell Makus ;)


Weil es hier schon relativ spät ist möchte ich nur kurz zusammenfassen was ich in der letzten Woche so gemacht habe. Den Samstag habe ich genutzt um um 5:30 aufzustehen und ab 7:00 den Sonnenaufgang aus dem Team Bus der Rockbridge Wildcats zu beobachten. Cross Country Meet war angesagt. Ich will nur kurz anmerken, dass man hier ausschließlich von einem Meet spricht, weder von einem "Race" noch von einer "Competition", also nicht wundern.




Allerdings bin ich selber nicht gelaufen sondern habe mein Team durch meine bloße Anwesenheit zur Höchstform angestachelt. Wie sonst ist es zu erklären, dass das Jungen Varsity Team eiskalt den ersten Platz von 8 Schulen abgesahnt hat?




Abends habe ich mich dann einem waschechten Redneck Sport gewidmet, dem Dirt und dem Dragrace. Das Ganze hat auf einer nicht weit entfernten Rennstrecke stattgefunden und war, da der Besitzer ebenfalls die Presbyterian Church besucht, kostenlos. Klasse, ein Gemeindeausflug zwischen Rauch, Schmutz und verschmortem Gummi, da könnte sich Henne S. doch mal eine Scheibe von abschneiden. Wir hatten zudem das Glück in einer sogenannten Skybox zu sitzen, einem kleinen Haus mit großen Fenstern am Rande der Rennstrecke, das sowohl die beste Aussicht als auch Schutz vor schlechtem Wetter bietet. Die Redneck - Regenvariante war zwar wesentlich kreativer, jedoch nicht besonders effektiv. 


Diese saßen nämlich alle mit Klappstühlen auf der Ladefläche ihrer Pickups, in der einen Hand einen Pappkarton (!) mit frittierten Köstlichkeiten tierischer Herkunft, und Planen, sowie halb aufgerichteten Abdeckungen über dem Kopf. Modische Werbecaps inclusive. 


Sonntag ging es dann wieder in die Mall in Roanoke, wo sich die Anzahl der Tüten mit (leider) halbnackten Männermodels in meinem Schrank dann verdoppelte. Was eine Ungerechtigkeit, warum wenden sich die Werbeaufdrucke von Abercrombie und Hollister nur an die Damenwelt - Feminismus hin oder her.


In meinem nächsten Post dreht sich dann alles um den Homecoming Wahnsinn an meiner Schule und die Leichtgläubigkeit mancher Amerikaner!


Gute Nacht!

Mittwoch, 8. September 2010

Stereotypen

Kaum zwei Tage ist mein letzter Eintrag her, schon finde ich wieder die Zeit einen Post zu verfassen. 

Also ersteinmal "Hallo zusammen" !


Heute will ich etwas sagen, das schon bei meiner Ankunft hier an meiner Schule gemerkt habe - und zwar zum Thema Stereotypen. Hier gesellen sich zur unabdingbaren Gruppe der Skater, Emos, Rocker, Punks und Hiphopper noch Subkulturen namens Preps, Rednecks und ... nennen wir sie zärtlicherweise einmal "Auffällig Vulominöse Menschen"


Aber was ist das eigentlich? Okay, was ich mit auffällig vulominös sagen möchte ist eigentlich klar. Da muss man nicht mehr dazu sagen ,als dass hier drüben gleichermaßen zu groß und zu breit geratene Körper gerne hinter zu engen T-Shirts versteckt werden. Kein schöner Anblick. Der Anblick, der sich einem bietet, während die wandernden Fettzellen zur Lunchpause mit voller Inbrunst an einem BMI von 67 arbeiten, könnte auch gut in einem Werbespot des Gesundheitsamtes für gesunde Ernährung gezeigt werden.


Eine weitere Gruppe wären dann die Preps. Der Begriff leitet sich von "Preparatory School" (private Hochschule) ab. Preps sind eigentlich Menschen die ein Polo T-Shirt unter ihren Pullover tragen und dazu Lederschuhe und Stoffhosen kombinieren. Da dies in meiner Schule allerdings nur selten der Fall ist, zählt man wohl schon dann als Prep, wenn man ein Hemd oder ein Abercrombie Tshirt sein eigen nennen kann. So ganz verstanden habe ich es nicht, anscheinend spaltet diese Gruppe die Meinungen.


Die letzte Gruppe wären dann die so genannten "Rednecks". 



Ursprünglich geht die Bezeichnung auf die Form von Sonnenbrand zurück, die man sich zuzieht, wenn man stundenlang mit seinem Traktor über den Acker zuckelt und dabei schonungslos der Sonne ausgesetzt ist. Rotnacken ist also ein Synonym für, liebevoll, Landwirte. Diese Gruppe tut eigentlich absolut niemandem etwas, außer dass sie sich durch harte Arbeit auszeichnet. Hierbei muss man zwischen zwei Sorten von Rednecks unterscheiden:

Auf der einen Seite die Schul-Rednecks. Sie sind einfach zu erkennen - stereotypisch tragen sie beinahe ausnahmslos Lederstiefel sowie Arbeits oder Jagdschuhe, einfache Bluejeans und meist weiße T-Shirts mit Werbeaufdrucken von Jagd oder Angelzubehör Läden. Die Neigung zu "mit Angelhaken gespickten Camourflage Caps" teilen sie ebenso, wie die zu Mountain Dew, frittiertem Essen, dem Jagen und Nascar Racing. 


Desweiteren ist "Redneck" jedoch auch eine einfache Umschreibung für "Idioten" die ihre Familie auf der Ladefläche ihres Pick-Ups transportieren oder ihren Müll in der Natur verstreuen, oder ähnlich intelligente Handlungen vollbringen. 


In kälteren Gefilden, weiter im Norden Amerikas, werden Anhänger dieser eigentümlichen Volksgruppe übrigens "Hillbilly" genannt.


Achja, zum Schluss will ich noch zwei Fotos zeigen, lasse sie aber unkommentiert, ich finde es einfach genial :P



Montag, 6. September 2010

I've got the Vibe!

So, es wird mal wieder Zeit für einen neuen Post in dem ich mich mal darüber äußere, was mir als zivilisierter Mitteleuropäer hier so auffällt.


Um mal anzufangen: Alles ist irgendwie größer. Shampoo wird ebenso wie Gesichtscreme in 1,5 Liter Pumpbehältern  verkauft, Milch findet man grundsätzlich in 3 Liter Kanistern in überdimensionierten Kühlschränken, die selbstverständlich alle mit Eiswürfelspender ausgestattet sind. Um der Hitze dann gänzlich zu entkommen gehört eine Klimaanlage ebenfalls zum amerikanischen Standard. Vermutlich um die Konzentration der Schüler von der Tafel auf ihre eigenen, frierenden Beine abzulenken ist das ganze Schulgebäude auf 18 Grad herunter temperiert.


Aber an sich ist es sowieso egal was man im Unterricht so macht - so ist es nicht ungewöhnlich, dass der ein oder andere Schüler während der Englisch Stunde durch lautes Schnarchen auf sich aufmerksam macht, oder sich hingebungsvoll seinen Zeichnungen widmet.


In der Kirche ist hier auch einiges anders. Dort stellt der so genannte Minister zur Sonntagspredigt ein Gleichnis von seiner Liebe zu seinem grad neu angeschafften großkalibrigen Revolver, der unvergleichlich schießt und perfekt ausbalanciert in der Hand liegt, und seiner Liebe zu Gott auf. Die Messe wird von ihm geraume Zeit später mit dem in Europa als "Let*s Rock" assoziierten Handzeichen beendet. Hier in Amerika gilt es als Zeichen aus der Taubstummen Sprache für "I Love You" - nun gut, das ist ja fast das Selbe!


Aber um nochmal auf die Schule zurückzukommen. Hier wird, ganz europäisch, versucht sich vor jeglicher Form von Arbeit zu drücken. So steht nach dem Arbeitsauftrag "Gehe in die Bücherei und suche dir ein beliebiges, fiktives Werk zur Buchanalyse aus" der halbe Kurs mit 70 seitigen, bebilderten Broschüren vor der Lehrerin. Auch der Großteil des Cross Country Teams neigt dazu, sich vor jeglicher Form von Körperlicher Ertüchtigung zu drücken. Aber um kein falsches Licht auf mein Team zu werfen, die Leute sind genial! Nur endet ein "freier Lauf" bei dem jeglich eine Zeitbegrenzung, allerdings kein vorgeschriebener Pfad vom Trainer bestimmt wird, häufig im Wald, in dem man sich mit vollem Elan dem Sammeln von Golfbällen, oder dem Traktieren von Bäumen mit Baseballschlägern widmet.


An anderen Tagen quetscht sich das halbe Cross Country Team, schwitzend und halb nackt in das Auto eines ehemaligen Mitglieds, um sich zurück zur Schule, und damit zum Ende der Laufroute kutschieren zu lassen. Achja, Sport T Shirts brauch man für diesen Sport allerdings keines - bei 35 Grad und staubigen Feldwegen, die häufig in der prallen Sonne liegen, wird nahezu ausnahmslos "Oben ohne" gelaufen. Leider gilt dies nur für den männlichen Teil des Cross Country Teams meiner Schule.


Probleme mir der Polizei gab es übrigens auch schon! So schien der Anblick von einer Gruppe halbnackter Läufer, welche entweder in einem Einkaufswagen sitzend, oder einen der selben schiebend, den Highway überqueren, irgendwie Aufsehen zu erregen. Eins kann ich verraten, es sah einfach nur dermaßen genial aus!  Jedenfalls fand die Rockbridge County Police dies Grund genug um die Gruppe Einkaufswagen fahrender Schüler mit drei Polizeiwagen zu stoppen und zu umstellen. Dass wir die fünf mit Wallmart Logo versehenden Stahlfahrzeuge eben aus der puren Natur (in Form eines kleinen Waldes) gezerrt, und damit vor ihrer sicheren Vermoderung bewahrt hatten, war den fünf Polizisten in ihrem schnieken braunen Einheitslook dann jedoch relativ egal.


So, aber was ist in der Woche noch passiert. Achja, genau, wir haben Monticello, den Landsitz von Thomas Jefferson besucht. Dieser vollendete am 4. Juli die Unabhängigkeitserklärung. Am gleichen Tag kaufte er dann noch sieben Paar Damenhandschuhe (Verwendungszweck ungewiss) und bezahlte einen Dollar um einen Affen zu sehen. Aber warum nicht ;)


Und warum heißt dieser Post eigentlich "I*ve got the Vibe" ?


Dieser Spruch hat uns immerhin 14 Dollar bewahrt - bei meinem offiziell ersten Baseballspiel der Red Socks gegen ... ehm, eine andere Mannschaft gab es einen Rabatt auf den Eintrittspreis, wenn man mit dem oben genannten Spruch seine Tickets bestellt. Trotz den gesparten 14 Dollar war Samstag der wohl bisher teuerste Tag für mich. Warum? 



 Ein Bild sagt manchmal mehr als tausend Worte. Damit verabschiede ich mich für heute erst einmal! 



Freitag, 27. August 2010

Erste Schulwoche überlebt!

Es ist mal Zeit für einen neuen Post!


So, um auf Yoährs Eintrag zu antworten, mir geht es prima!!


Allerdings hat die erste Schulwoche schon ihre Spuren hinterlassen. Immerhin stehe ich hier jeden Tag um halb 7 auf, mache mich fertig und habe bis 20 nach 3 hier Unterricht. Gegen 4 bin ich dann zuhause und kann mich meinen Hausaufgaben widmen ... Zumindest war das bisher so - heute hatte ich nämlich mein erstes Training beim Cross Country Team. Sprich: Jeden Tag nach der Schule noch zwei Stunden Lauftraining im Wald. Wie es momentan aussieht komme ich wohl sportlicher denn je wieder nach Deutschland zurück. Zusätzlich zum Laufen habe ich täglich auch noch eine Stunde Strength Training. Insgesamt ein ungewöhnlicher Kurs, in Deutschland hatte ich noch nie die Chance zwischen Englisch und Französisch im Kraftraum pumpen zu gehen.


Aber wo ich grad beim Thema bin, Stundenplan:


Art
Algebra II CP
US History


CAT Meeting (15 Minuten lang irgendwelchen Announcements zuhören und der Flagge salutieren)


Lunch


Sociology
English
Strength Training
French


An sich ganz gut! Ist zwar relativ stressig, da man zwischen den Kursen grad mal knappe 4 Minuten hat, um den Raum zu wechseln. Über die Schullautsprecher an den Wänden läuft während dieser, nennen wir sie mal "Kurswechsel Phase", übrigens Radio, finde ich ganz lustig. 


Was gibt es sonst noch Neues... Eigentlich nichts! War heute mit Freunden im Kino und in einem asiatischen Restaurant, morgen ist hier ein Stadtfest und ich besorgen mir mal ordentliche Laufschuhe und Sonntag Abend ist ein Treffen aller Austauschschüler.


Bis die Tage!

Sonntag, 22. August 2010

Angekommen

Hallo zusammen.


Okay, der Titel "lügt" nicht, aber ich bin schon etwas länger hier, allerdings hat es sich mit dem Internet zunächst als problematisch herausgestellt. Mittlerweile bin ich sogar schon über eine Woche hier fällt mir grad auf!


Also, mal ein kurzer Überblick was bisher geschah, Näheres gibt es dann in den nächsten Tagen.


Letzte Woche Donnerstag bin ich in den USA angekommen, vom Flughafen ging es dann direkt zum Hilton. Am nächsten Tag stand eine Rundtour durch Washington D.C. auf dem Programm, sprich wir waren beim weißen Haus und im State Department. Abends ging es dann nach Old Town Alexandria, lecker essen :P


Samstag hieß es dann erneut "Abreise" ! Nachmittags bin ich mit Imke in Roanoke gelandet und von da aus ging es für mich zu Cindy, meinem Local Coordinator und für Imke zu ihrer Gastfamilie.


Dort blieb ich dann eine Woche und wurde gestern von meiner Gastfamilie beim Ice Cream Supper, einem wohltätigen Event im Lexingtoner County, abgeholt. 


So, und hier bin ich nun, glücklich und zufrieden! Allerdings aber auch müde. Morgen geht die Schule los, sprich ich muss um halb sieben aufstehen .. Da gibt es sicher Schöneres, aber was soll es! Ich freue mich trotzdem und bin gespannt, wie die Schule hier so ist!


Gute Nacht!  

Mittwoch, 11. August 2010

Haut rein!

So, das ist dann der offiziell letzte Post aus Deutschland.

Morgen geht es los und ich sitze auf gepackten Koffern, nur das Handgepäck muss noch, zusammen mit dem Laptop eingepackt werden.

Das Wetter werde ich definitiv NICHT vermissen, bei Freunden und Familie sieht das leider jedoch komplett anders aus ...

Da gibt es eigentlich nur noch zu sagen "Ich bin dann mal weg", morgen um halb 9 kommt das Flugzeug um mich von Düsseldorf nach Frankfurt zu bringen. Das nächste Mal melde ich mich dann von aus den USA.

Noch ein Tag.

Mittwoch, 4. August 2010

Countdown.

Hallo Welt!


So, kaum bin ich aus Dänemark wieder zurück, schon kann ich runterzählen - Countdown!
Dabei gilt das Motto der ersten zwei Wochen ebenfalls für die verbleibenden acht Tage:


"Nein Man, Ich will noch nicht gehen"


Wie passend. Nur dass es bezogen auf die Tatsache, dass ich bald 10 Monate weg von Zuhause bin eine andere Bedeutung kriegt, als es im Liedtext eigentlich gemeint war ;)


Die nächsten Tage werden nicht so toll. Es muss gepackt, aussortiert und Abschied genommen werden ... Da könnte ich mir wirklich Schöneres vorstellen! Aber trotzdem, so langsam beginne ich mich auch auf das Auslandsjahr zu freuen. Es ist immerhin eine Herausforderung! 


Außerdem bin ich der festen Überzeugung, dass das ein verdammt cooles Jahr wird!


Noch 8 Tage.

Donnerstag, 15. Juli 2010

Wohin eigentlich genau ... ?


So, ich denke es ist an der Zeit mal ein Paar Bilder zu liefern, anhand derer ihr euch besser vorstellen könnt wo ich bald die nächsten zehn Monate verbringen werde!


Karte

Nämlich im kleinen aber feinen Lexington

Stadtansicht Lexington

Meine Schule


Rockbridge County Highschool


Das war es dann erstmal für heute - jetzt erst einmal die Überreste von der Abschiedsparty gestern Abend beseitigen!

Noch 28 Tage.



Montag, 12. Juli 2010

Erster Eintrag

Hallo Welt.

So, nun ist mein Blog endlich einmal eingerichtet. Bis jetzt habe ich vor, hier regelmäßig von meinem Amerikaaustausch nach Lexington in Virginia zu berichten - für diejenigen die es interessiert selbstverständlich. Für die anderen werde ich ebenfalls hin und wieder Fotos und vielleicht sogar Videos hochladen, um das Ganze anschaulicher zu gestalten.

Momentan sind es allerdings noch 31 Tage bis zum Abflug am 12. August vom Frankfurter Flughafen nach Washington- von daher sieht es mit den Fotos bisher mau aus :P

Morgen geht es dann ersteinmal zur Botschaft um mein Visum zu beantragen, bin ja mal gespannt.

So, jetzt aber ersteinmal Abschiedsgrillen mit der Klasse! :D

Noch 31 Tage.