Im Leben einer Amerikanischen Highschoolstudentinn dreht sich das Leben zwischen September und Oktober lediglich um zwei Themen: Der Suche nach einem Homecoming Kleid (meist in knalligen Farben, Satinstoffen und dem Charme einer Lamettaperücke) und dem farblich dazu passenden Date. Um an letzteres zu kommen wird die Rollenverteilung gerne mal über Bord geworfen – normalerweise wird das Mädchen nämlich von einem Jungen (nicht umgekehrt) gefragt, welcher sich daraufhin Krawatten-Farben-Technisch am Kleid seiner Begleitung orientiert.
Wie dem auch sei, es wurde jetzt schon mehrmals der Wunsch geäußert mich als Begleitung dabei zu haben! Manche Mädchen verhalten sich dabei wesentlich penetranter als dänische Schmeißfliegen zur Paarungszeit (KJG Mitglieder wissen was gemeint ist).
So wurde ich zum Beispiel im Facebook-Chat, innerhalb von 20 Minuten, sage und schreibe 5 Mal auf Interesse an einem Date hingewiesen und selbst eiskalte Ignoranz meinerseits hat nicht geholfen. Um nicht zu unhöflich zu wirken wurde Frage jedoch jedes Mal meisterhaft unauffällig in eine Aussage umgewandelt (zum besseren Verständnis habe den Dialog mal übersetzt)
[…]
C***: Freuste dich eigentlich auf Homecoming? Hast du schon ein Date?
Max: Ja, ich glaube das wird ganz lustig! Nene, hab ich nicht.
C***: Das wird es sicher! Cool, ich hab auch noch keins – willst du denn eins?
Max: Wie ist Homecoming normalerweise so? Macht’s Spaß?
C***: Ja, es ist echt lustig, aber mit einem Date macht’s sicher doppelt soviel Spaß!
Max: Cool – wie oft bist du denn schon dagewesen?
C***: Die letzten Male immer, aber jedes Mal ohne Date – dabei würde ich sooo gerne ..
Max: Also 3 Mal? Wieviele Leute sind denn da?
C***: Im Normalfall 700 – aber davon haben knapp 600 ein Date, da fühle ich mich immer schlecht, weil ich nie eins habe :(
[…]
Etcetera Etcetera … Neben der mangelnden Fähigkeit Desinteresse zu erkennen, zeichnen sich manche (!! nicht alle!!) Amerikaner zusätzlich noch durch grenzenlose Naivität aus. So wurde ich bisher ganz ernst danach gefragt ob wir Deutsche tatsächlich kleine Kinder in den Geschirrspüler stecken wenn sie frech sind, und ob es tatsächlich ein Fakt ist, dass ich drei kleine Schimpansen zuhause habe, welche Hüte tragen, Bier trinken und momentan lernen Gitarre zu spielen. Wohnen tut das Trio in einem kleinen Baumhaus in meinem Garten und ernähren tun sich die Drei mithilfe einer selbstbewirtschafteten Bananenplantage.
Okay, die beiden Gerüchte hatte ich zuvor selber in die Welt gesetzt und damit das Image der dauer-biertrinkenden und auf der Autobahn herumrasenden deutschen Bevölkerung noch um zwei weitere Vorurteile bereichert.
Naive Menschen machen manchmal einfach Spaß!